ERICH EYCK 12, LINDFIELD GARDENS, TEL. HAMPSTEAD 2710. LONDON, N.W.3. 13. December 1950. Sehr verehrter Herr Professor von Mises, entschuldigen S ie bitte, daß ich so lange gezögert habe, bevor ich Ihnen schreibe. Aber bei meiner Rückkehr von Bloemendaal fand ich reichlich viel Arbeit vor, zumal ich einen Vorlesungs-Kursus in deutscher Geschichte des 18. Jahrhunderts an der Universität übernommen habe, der eine ziemlich umfassende Vorbereitung erfordert. Inzwischen habe ich zwei Nummern des "Freeman" zugeschickt erhalten, zweifellos auf Ihre Veranlassung. Ich habe sie mit großem Interesse gelesen, obwol nicht überall mit Zustimmung. Für einen Nicht-Amerikaner ist es ziemlich schwer, in den dor- tigen Partei-Kämpfen so entschieden Stellung zu nehmen. Im- merhin habe ich mich gefreut, daß die Voraussagen des Blat- tes bezüglich der Wahl von Taft in Erfüllung gegangen ist, nicht als ob ich für Taft besonders begeistert wäre, son- dern weil ich mich über das Scheitern des Versuchs der Ge- werkschaftsführer gefret habe, die Wähler in ihrem Klassen- Interesse zu tyrannisieren. Die Verbreitung meines Buches "Bismarck and the Ger- man Empire" in USA scheint ziemlich langsam fortzuschrei- ten. Besonders verstimmt mich. daß es, soweit mir bekannt, noch nirgends besprochen worden ist. Heute habe ich nun deswegen an die Macmillan Company geschrieben und ihnen dabei auch mitgeteilt, daß Sie so freundlich sein wollten, mein Buch im,Freeman"zu besprechen. Ich hoffe, daß Ihnen oder dem Freeman baldigst ein review copy zugehen wird. Ich lege Ihnen einen Artikel von Harold Nicolson aus dem Observer und eine kurze Besprechung von A.J.P.Taylor aus dem Manchester Guardian bei. Die Ereignisse in Korea haben auch uns natürlich ziemlich aufgeregt. Aber ich halte doch an der Hoffnung fest, daß schließlich ein friedliches Ende gefunden wer-